Erst das NRW-Wahldebakel der CDU mit seinem Kandidaten Norbert Röttgen und dann der Rausschmiss vom Wahlverlierer sind keine Aushängeschilder für das, was sich die Politik aktuell leistet. Die Regierung scheint vom Kurs abgekommen zu sein und auch Sachfragen liegen derzeit wohl auf Eis. Dafür geht es wohl stärker um Kabinettsumbildungen und die Frage nach dem Stil, wie man miteinander in der Politik umgehen sollte. Rückhalt bekommt Röttgen jedenfalls vom Vorsitzenden des Innenausschusses im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU). Dieser macht die Wahlniederlage im bevölkerungsreichsten Bundesland nicht allein von der Person Norbert Röttgen abhängig und bekräftigte dies auch im Polittalk bei „Anne Will“. Fakt ist, dass die Union rund 100.000 Stammwähler in NRW nicht motivieren konnte, an die Wahlurne zu gehen. Bosbach geht es zu schnell mit der Degradierung des Ex-Umweltministers und auch andere Beobachter der Politszene sind verwundert, wo denn die besonderen Qualitäten des Nachfolgers Peter Altmaier im Ressort Umwelt liegen sollen. Noch ist nicht klar, ob und wie Angela Merkel aus dem Dilemma rauskommt, denn mit Kritik an der plötzlichen Entscheidung der Bundeskanzlerin wird von allen Seiten nicht gespart.
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