Viele von uns sind seit Jahren Betrachter von medialen Ereignissen. Ob in der Politik, im Sport oder im Showbusiness. Für mich persönlich gibt es tatsächlich nur einen im Rampenlicht stehenden, der, nach meinen Gesichtspunkten betrachtet, perfekt ist. Dirk Nowitzki. Eben diesen Nowitzki mit Superlativen zu verzieren fällt immer schwieriger. Warum? Sie bleiben schlicht aus, da die Wörter, die Nowitzki als Menschen und als Sportler charakterisieren sollen, noch erfunden werden müssen, um sich seiner Art wegen gerecht auszudrücken.
Seit mehr als einem Jahrzehnt spielt der gebürtige Würzburger nun in den USA, bei den Dallas Mavericks. Er gilt schon jetzt als bester weißer Basketballer aller Zeiten. Seit 2002 wird er ununterbrochen für das jährliche All-Star-Game nominiert oder gewählt. Seine sportliche Heimat ist seit dem Wechsel in die beste Liga der Welt, Dallas und die dortigen Mavericks. In Dallas ist Nowitzki zum bestbezahltesten Sportler Deutschlands aufgestiegen. Mittlerweile verdient er 20 Millionen Dollar pro Jahr. Dabei hätte er bei einem Wechsel zu einem ambitionierterem Team, größerere Chancen auf den Titel gehabt und nebenher noch mehr verdient. Aber er will diesen Titel mit Dallas…unbedingt. Dem ordnet er nahezu alles unter.
„Ich habe Dallas alles zu verdanken!“ Wenn seine Mannschaftskollegen schon im Restaurant sitzen nach einer harten Trainingseinheit, ist Nowitzki noch oft in der Trainingshalle zu finden und trainiert und trainiert und trainiert. Manch einer dürfte diese Besessenheit nicht mögen, aber Nowitzki ist schließlich nicht verbissen dabei. Er trainiert weil er noch Potential bei sich sieht. Weil er den Gedanken nicht ertragen kann, Möglichkeiten auszulassen, die ihm den NBA-Titel kosten könnten. Nowitzki ist ein Typ Mensch der immer Verantwortung übernimmt. Er ist keiner der wegläuft wenn es schlecht läuft. Er ist sich seiner Rolle im Team, als Kopf der Mannschaft, mehr als bewusst, steht Rede und Antwort in und neben der Halle. Er ist dabei stets sachlich und freundlich, stellt sich schützend vor seinen Mitspielern und spielt auch verbal kein falsches Spiel.
Dirk Werner Nowitzki, so ein voller Name, ist es seit jeher eine Ehre, für Deutschland zu spielen. Vergleichen Sie Interviews zwischen Fußballern und Dirk Nowitzki. Wenn manch ein Fußballer nach maximal 40-50 Spielen im Jahr sagt, „ich hatte am Ende kein Feuer mehr, war ausgebrannt. Der Mittwoch, Samstag, Mittwoch-Rhythmus war zum Schluß zu heftig, ich muss die Länderspiele leider absagen, weil mich was im Knie zwickt. Ich brauche diese 4 Wochen Ruhe jetzt.“ Dagegen sagt ein Nowitzki, nach knapp 82 – 120 Spielen (je nach Erfolg) im Jahr, „ich liebe es für mein Land zu spielen und freue mich riesig auf die Jungs und brenne darauf den Adler auf der Brust zu tragen. Dafür breche ich meinen dreiwöchigen Urlaub gerne ab, um mich mit der Mannschaft einzuspielen und unsere gesteckten Ziele zu erreichen.“
Derzeit versucht sich der deutsche Vorzeigesportler zum zweiten Mal nach 2006 in den NBA-Finals. Im Duell gegen die Miami Heat steht es 2-2. Es fehlen nur noch zwei Siege und der größte Traum seines Lebens ginge in Erfüllung. 2006 verlor Dallas mit 2-4 Spiele gegen den gleichen Gegner. Es gibt niemandem der ihm diesen Titel nicht gönnt. Seit wenigen Tagen plagt er sich mit einem Sehnenriss im Mittelfinger. Egal, geschient, ab aufs Feld. Vor Spiel vier bekam er Hustenanfälle….spielte mit 39 Grad Fieber…spielte durch und warf entscheidende Körbe.
Take it Dirk, nur noch zweimal. Deutschland und Deine Fans stehen hinter Dir!
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