Man mag es glauben oder nicht: Selbst nach jahrelanger Recherche kann niemand den Mineralölgesellschaften einen Verstoß nachweisen. Die Behöden scheinen machtlos zu sein und auch das Kartellamt sieht keinen Verstoß, wenn kontinuierlich an der Preisschraube für Benzin und Diesel gedreht wird. Somit steht für den Verbrauchher fest: Keine Entwarnung an Deutschlands Tankstellen. Man kann den Tankstellenmultis keine Preisabsprachen nachweisen, selbst wenn das Kartellamt auch der Meinung ist, dass mehr Geld als nötig für Sprit von den Autofahrern abgezapft wird.
Klar ist auch, dass man auf Seiten der Ölmultis von nichts anderem als einem gesunden Wettbewerbsverhalten spricht. Die fünf Großen, die den Markt beherrschen, stehen Seite an Seite und zeigen sich unbeirrt. Esso, Aral, Shell, Jet und Total müssen schließlich sehen, wie sie über die Runden kommen. Eingepackt werden die Spritpreise in sanfte Argumente, denn Vater Staat hält die Hand für Steuern und Abgaben auf. Nein, man geht sogar noch einen Schritt weiter und behauptet, dass die Spritpreise um maximal einen Cent fallen würden, wenn die Tankstellen auf ihren Gewinn verzichten.
Spritpreise hin – Spritpreise her – nun ist der neue Bundeswirtschaftsminister, Philipp Rösler (FDP) gefragt. Er muss Flagge zeigen und für schärfere Regeln auf dem Kraftstoffmarkt plädieren. Ihm und seiner Partei würde dies einen gesunden Schub geben und die Portemonnaies der Verbraucher würden geschont. Eine praktische und zugleich umweltschonende Variante wäre der Verzicht auf das Tanken.Man stelle sich vor: Morgen ist der Tank leer und wir fahren nicht zur Tankstelle! Wie es dann wohl um die Wettbewerbsfähigkeit der Ölmultis bestellt wäre? Notfalls könnten Hüte und sonstige Behältnisse vor den Tankstellen deponiert werden, um Notgroschen für die leidenden Tankstellenmultis zu sammeln.
No Comments