Das Ansehen Deutschlands steht auf dem Spiel und wer jetzt noch etwas anderes behauptet, ist nicht von dieser Welt. Die Affäre um Bundespräsident Christian Wulff hat bereits einige Wochen hinter sich, doch wer denkt, dass alles ausgestanden ist, wird jetzt eines Besseren belehrt: Das Bundespräsidialamt hatte Besuch von der Staatsanwaltschaft und durchsucht wurde das Büro des langjährigen Sprechers von Bundespräsident Wulff, Olaf Glaeseker. Dieser Fall kann wohl als einmalig beschrieben werden und die Rufe nach Konsequenzen werden lauter.
Beamte vom niedersächsischen Landeskriminalamt und ein Staatsanwalt haben sich umgesehen, weil die Rede von einer möglichen Korruption im Umfeld des ersten Mannes im Staate ist. Klar, dass die Opposition jetzt blank zieht und auf klärende Worte von der Kanzlerin drängt. Es reicht wohl nicht mehr aus, in regelmäßigen Abständen zu bekräftigen, dass sie Wulff ihr Vertrauen ausspricht. Die Politik ist auf dem besten Wege, ihr Kapital zu verspielen und wie es um das Ansehen des Amtes von Christian Wulff bestellt ist, mag man sich gar nicht mehr vorstellen.
Unmut regt sich auch in den Reihen des Koalitionspartners. Die FDP verlangt eine öffentliche Erklärung Wulffs zur Durchsuchung im Bundespräsidialamt. Doch harte Worte kommen auch von Deutschlands Chef-Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Der 91-Jährige fordert, dass der Bundespräsident sofort zurück treten müsse. Im Focus setzte Reich-Ranicki noch eins drauf: Wulff hat offenbar zu hohe finanzielle Ansprüche.
Nun ist es wohl an der Zeit, reinen Tisch zu machen und mit Spannung erwartet die Republik, ob Kanzlerin Angela Merkel ihr Vertrauen erneuert.
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